betrachtet #3 – Am Ferienende herumresümiert

Die Ferien, diese ganz besonders, sind ja immer Zäsur zwischen Alltagswirbeln vorher und Alltagswirbeln nachher. Wobei Wirbeln fast schon ein Euphemismus ist.
Was bleibt also, wenn wir nun wieder ins Wasser geworfen und möglicherweise mit dem Kopf untergetunkt werden?

Ruhe bleibt. Hoffentlich. Viel Ruhe. Und weil das so war, sind alle, wirklich alle dringlichen Schulaufgaben liegengeblieben. Soviel Prokrastination war noch nie. Man könnte sie auch Lähmung nennen. Aber in mir war Ruhe. Jede Faser in mir schreit, dass die verdammt noch mal wichtiger war. Auch wenn mich gleich wieder alles überfluten wird.

Nähe bleibt. Mit ihm und ihr, mit ihr und ihm, da war so manches. Aus der Ruhe ist Begegnungskraft geboren. Naja, nicht zu pathetisch werden: Sichtbar geworden. Wir sollten all diese Nähen hinübertragen in Zeiten des Alltagsgeschäfts. Sie nähren.

Traurigkeit bleibt. Weil Dinge und Situationen nicht auf der Stelle treten, weil nichts bleibt wie es war, was ja eigentlich wichtig und normal und gut und richtig ist. Und dennoch flutet Traurigkeit in einem herum. In mir jedenfalls.

Fragen bleiben. Nach der eigenen Verletzbarkeit, dem unabänderlichen Älterwerden, wie sich damit zu arrangieren sei. Welche Träume also noch erlaubt sind, und welche unvernünftig, ja kindisch sind. Und Fragen nach dem Weitergehen in Zeiten von Beschwerlichkeiten. Nach meinen Kräften und den Möglichkeiten, mich mit Zerrissenheit und einem Viel-zu-viel zu arrangieren. Die Frage der Lebensökonomie. Ja, blödes Wort. Aber zuweilen passt es.

Das Singen bleibt, das innere. Soviel ist gewiss. Auch wenn es bald wieder unter die Oberfläche tauchen wird. Es bleibt auf jeden Fall irgendwo irgendwie da.

Und bei Euch?

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