Einen Dienstort in 35 km Entfernung könnte man als Anlass nutzen, um sich zu ärgern. Oder aber, um eine kleine Radtour drumherum zu bauen.
Es ist früh, als ich aufbreche, hinauf und hinab ins Tal, das zum Fluss führt.
Wie sogleich die Bluse im Wind flattert, und der Wind in der Bluse. Ich bin schon da.
Der Fluss schenkt seinen weisen Lauf und nimmt mich an die Hand, damit meine Bewegung nicht stockt. Ich rolle und rolle, an seiner Seite durch die große Stadt hindurch, auf altbekannten Pfaden ins jenseitige flache Land.
Dort dann, am Dienstort, widme ich mich meinen Aufgaben, fokussierter und klarer als häufig, während in mir stille Vorfreude auf den Rückweg blüht. Über die Hügel werde ich fahren, schließlich muss ich nicht wie vormittags in gefasster äußerer Form an einer Arbeitsstelle ankommen:)
Windjacke, Fleeceshirt und Schal auf dem Gepäckträger schmunzeln leise, während ich in Sommerhitze hinauftrete. Die Sonnencreme ruft laut von zu Hause aus, dass ich sie vergessen habe. Man wird sehen, morgen auf meiner Nase.
Heute aber, heute hier zu fahren, war meine beste Idee seit langem. Gemäß diesem hier:
Eine halbe Stunde Meditation ist absolut notwendig, ausser, wenn man sehr beschäftigt ist, dann braucht man eine ganze Stunde. (Franz von Sales)
Welch kleine feine Dörfer, die mir bisher entgangen sind. Welch Landschaft zum Verlieben. Ich frage mich, warum ich dies bisher kaum getan habe.
Lediglich, dass keine Eiscafés am Wegesrand liegen … nun ja … kurz vor dem Heimatdorf findet sich doch noch eines. Dafür, dass morgen ein prallevoller Schultag und noch nichts vorbereitet ist, sitze ich in größter Gelassenheit dort und habe die Ruhe weg. Ich wundere mich selbst.
Von Zeit zu Zeit die Augen öffnen für das klein-große Glück am Wegesrand …
Guter Titel und feiner Text.
(Mir reichten schon die sechs Kilometer zur Arbeit mit dem Rad, um mich zu beflügeln – so anders als mit dem Auto!)
Roll on!
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Mein Alltagsradweg ist ja nur 3,5 km, das ist mir oft viel zu kurz, obgleich besser als nichts. Diesen hier hatte ich nur gestern zu fahren, und weil das Wetter war wie es war, und keine Anschlusstermine vorher und nachher lagen, machte ich eine Ganztagestour daraus, so fein:)
Bald roll ich ja gen Westen, zu Euch, froi. Liebgruß von Frau Rebis
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Zauberhaft schön- und ja, hach der Mai ;)
liebe Nachtgrüße zu dir
Ulli
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Liebe Morgengrüße zu Dir zurück,
und ja, endlich ist der Mai ein Mai:)
(
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(Es ist so früh am Morgen, dass sich Kommentare von allein veröffentlichen, bevor ich das will:) Ich wollte doch noch sagen, dass das „sehr frühe Schlafengehen“ bei Dir ja auch relativ ist😉)
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